Streichholzschachteln für einen guten Zweck

Zu Beginn des Kommunal-Wahljahres 2016 hat sich die Wählergemeinschaft Pyrmonter Bürgersinn dazu entschieden, keine Wahlplakate im Stadtbild von Bad Pyrmont anzubringen. Von dem eingesparten Geld wird die Jugendfeuerwehr mit einer Spende unterstützt, die leere Streichholzschachteln einbringen sollen.

Wahlplakate im Stadtbild von Bad Pyrmont?

„Nahezu wahlkampffreie Zone“: Diesen Artikel der Pyrmonter Nachrichten vom 30. August 2016 hat Bürgersinn daher mit Aufmerksamkeit gelesen und begrüßt die Initiative aus Aerzen, wo z.B. Dr. Thomas Forche (SPD) eine überparteiliche Aktion anregte: „Wahlrecht als Grundlage der Demokratie stärken und gleichzeitig etwas für Ortsteile tun.“ Dazu soll es einen Wettbewerb geben; die CDU nutzt den Verzicht auf Wahlplakate in einem bestimmten Bereich und spendet das eingesparte Geld guten Zwecken.

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(Vorder- und Rückseite der Streichholzschachteln)

Politikwissenschaftler, und vor allem die Wählerschaft, sprechen mitunter von „Plakatflut vor Wahltagen“, „Materialschlacht“ oder „Phrasenalarm“. Wie ansehnlich im Stadtbild oder wie umweltfreundlich ist Plakatierung denn? Vor allem im Zeitalter von Handy & Co. Über die tatsächliche Wirksamkeit von Plakatierung auf den Ausgang eines Wahlergebnisses kommen Untersuchungen zu keinem konkreten Schluss. Deutschland ist ein Land, in dem Plakatierung eine gewisse Tradition hat. Hintergrund mag sein, dass der Zugang für Parteien und Wählergemeinschaften zu Werbezeiten im TV kaum finanzierbar und zudem zeitlich sehr limitiert ist. Ein Blick in die USA z.B. zeigt, dass es dort anders gehandhabt wird, mit den bekannten Resultaten.

Wahlen sind wesentlicher Bestandteil der Meinungsfreiheit. Wie nun auf sich aufmerksam machen, wenn Plakatierung im öffentlichen Raum seitens einer Partei / Wählergemeinschaft nicht gewollt ist / oder nur eingeschränkt zum Einsatz kommen soll?

Einige Politiker in Aerzen wagen mit ihrer Initiative einen Vorstoß. Es wäre eine Debatte wert, ob die Selbstwerbung der Parteien und Wählergemeinschaften im Stadtbild auf bestimmte Bereiche beschränkt werden sollte oder ob z.B. große Anzeigentafeln an zentraler Stelle für die Selbstwerbung von Parteien und Wählergemeinschaften vermietet werden könnten.

Bürgersinn begrüßt die Initiative aus Aerzen und fände zukünftig z.B. eine elektronische Informationstafel spannend und zeitgemäß, auf der sich vor Wahlen Parteien und Wählergemeinschaften präsentieren können, und dies z.B. auch tagesaktuell. Bürger und Bürgerinnen könnten sich an einer zentralen Stelle vergleichend über die Parteien und Wählergemeinschaften vor Ort informieren und müssten ihre Stadt nicht im Plakate-Dschungel passieren. So eine elektronische Informationswand könnte für den Rest des Jahres auch vielfältig anders genutzt werden.

Derweil und auch zukünftig zählt für Bürgersinn vor allem das persönlich geführte Gespräch. Flyer und die eigene Homepage www.buergersinn.info unterstützen zusätzlich.

Streichholzschachteln mit dem Logo von Bürgersinn und dem Aufdruck „Wir brennen für Bad Pyrmont“ sind erst nützlich im Alltag und dienen danach einem guten Zweck. So kann Bürgersinn auf sich aufmerksam machen und gleichzeitig etwas Gutes tun. Die leeren Schachteln sind also Geld wert und sollten nicht weggeworfen werden.

Mehr dazu nach dem 11.9.2016

 

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